21. Juli 20254 Minutes

Was Investoren über Währungssicherungen wissen sollten

Viele Investoren schauen derzeit mit Sorge auf den US-Dollar: Seine Abwertung gegenüber dem Euro ist seit Anfang des Jahres zügig verlaufen. Geht es in dieser Richtung weiter? Und was bedeutet das für ein breit gestreutes Portfolio – sollte es abgesichert werden? Dr. Thomas Neukirch erklärt, worauf Investoren achten sollten.

Berechnungen auf Basis eines modellhaften, bereits aufgebauten US PE-Portfolios mit jährlich wiederkehrenden gleichbleibenden Kapitalzusagen und IRR (in USD) von 10,0%. Ausgangspunkt der Berechnungen für die USD-Entwicklung war ein USD/EUR-Kurs von 1,18. Hedgingkosten wurden mit 2% p.a. angesetzt. Quelle: HQ Trust Research.

Der Leiter Strategische Vermögensplanung & Hedgefonds bei HQ Trust erläutert die wichtigsten Punkte. Bei seinen Aussagen konzentriert sich Dr. Thomas Neukirch auf den US-Dollar, da er aus Sicht eines Euro-Anlegers in der Regel das Hauptwährungsrisiko in einem Portfolio darstellt. Seine Aussagen gelten aber auch für andere Währungen. Zudem zeigt der Experte beispielhaft für die Anlageklasse Private Equity, wie sich eine Währungssicherung auswirken würde.

  • „Währungsprognosen sind chronisch unsicher und haben sich in der Vergangenheit häufig als falsch herausgestellt.“
  • „Es gibt zu viele, schlecht prognostizierbare Einflussfaktoren wie etwa Zölle, geopolitische Faktoren oder die mögliche Nachbesetzung eines Zentralbankchefs.“
  • „Zudem sind die Kosten einer Währungssicherung des US-Dollars vs. dem Euro aktuell recht hoch. Sie betragen derzeit rund 2 % p.a. und ergeben sich im Wesentlichen aus der Zinsdifferenz.“
  • „Der Verlust rein durch diese Kosten wäre ungefähr genauso hoch wie die Verluste durch eine weitere, sukzessive 20 %-Abwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro über zehn Jahren.“
  • „Rückblickend hat der Euro / US-Dollar-Wechselkurs auf Sicht von Kalenderjahren durchaus größeren Schwankungen unterlegen (durchschnittlich ca. ±10%), aber nur in der Zeit 2002-2008 deutlich stärker abgewertet. Damals war die Zinsdifferenz Euro vs. US-Dollar jedoch im Schnitt gering und teils sogar positiv.“
  • „Investoren sollten daher bei Währungssicherungen aufgrund erwarteter, möglicher Abwertung der entsprechenden Fremdwährung zurückhaltend sein.“
  • „Die Gründe für Währungssicherungen sollten vor allem von der Risikoperspektive herrühren.“

Gründe für Währungssicherung sollten vor allem risikobezogen sein

  • „Währungssicherungen sollten aus strategischer Sicht nur dann durchgeführt werden, wenn die Risikocharakteristika der jeweiligen Anlageklasse dadurch signifikant verbessert werden.“
  • „Dies kann sich in gegenüber einer ungesicherten Variante deutlich niedrigeren Volatilität manifestieren oder durch eine klar verbesserte Unkorreliertheit der Erträge zu Wechselkursen.“
  • „Auch wenn sich die Risikocharakteristika durch eine Sicherung deutlich verbessern, sollte eine Abwägung mit Blick auf die möglichen Sicherungskosten erfolgen.“
  • „Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, auf entsprechende Anlagen mit dem jeweiligen Fremdwährungs-Exposure zu verzichten beziehungsweise das Exposure dazu zu reduzieren.“ 

Währungsrisiken bei US-Private-Equity-Investments

  • „Eine Abwertung des US-Dollars vs. dem Euro in den nächsten zehn Jahren kann eine signifikante Reduktion der zu erwartenden internen Kapitalverzinsung (IRR) bedeuten.“
  • „Bei einer sukzessiven 25 %-Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro über zehn Jahre würde der IRR aus Sicht eines Euro-Investors ohne Währungssicherung bei 6,9 % anstatt 10,0 % liegen.“
  • „Würde konsequent eine 100 %-Sicherung bezogen auf den Nettoinventarwert erfolgen, so läge die interne Kapitalverzinsung höher bei 7,8 %.“
  • „Unterschiede von mehr als einem Prozentpunkt (bei Vergleich 100 % gesichert vs. ungesichert) würden nur in Szenarien mit 30 % Abwertung und mehr auftreten.“

Bitte beachten Sie: Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information. 

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