23. August 20233 Minutes

Genügt es, die zehn größten Aktien der Welt zu kaufen?

Die Frage, ob in den vergangenen zehn Jahren große oder kleine Aktien besser liefen, taugt in einem Quiz für Anleger höchstens als Einstiegsfrage: natürlich die großen. Wer nun glaubt, es sei eine gute Strategie, immer die zehn Aktien mit dem höchsten Börsenwert zu kaufen, sollte sich besser die Untersuchung von Sebastian Dörr anschauen.

Quelle: Refinitiv, HQ Trust Research

Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust vergleicht in seiner neuen Studie die Performance des marktbreiten Aktienindex MSCI ACWI in Euro, die Performance der jeweils zehn größten Werte dieses Index und die Performance der restlichen Aktien, also des MSCI ACWI ohne seine zehn schwersten Titel. Sebastian Dörrs Untersuchung umfasst knapp 25 Jahre – den Zeitraum von Anfang 1999 bis Ende September 2023.

  • „Aktuell sind Apple, Microsoft, Amazon, Nvidia, Alphabet A, Tesla, Alphabet C, Meta, Exxon Mobil sowie UnitedHealth im MSCI ACWI am höchsten gewichtet. Zusammen machen sie rund 18 % des Index aus.“
  • „Bei den Sektoren dominiert derzeit die IT die Top10 mit 55,9 %. Dahinter folgen Kommunikation mit 18,9 % und die Nicht-Basiskonsumgüter mit 17,3 %.“

Der Rückblick auf die letzten rund 25 Jahre bringt spannende Erkenntnisse:

  • „Seit Januar 1999 schafften es 50 verschiedene Titel unter den größten zehn des MSCI ACWI.“
  • „In den vergangenen 297 Monaten belegte Apple 136-mal Platz eins. Exxon gelang dies immerhin 80-mal, General Electric 62-mal und Microsoft 19-mal.“
  • „Nur acht der elf Sektoren waren seit dem Jahr 1999 in den Top 10 vertreten. Aktien aus den Bereichen Immobilien, Versorger und Materialien schafften das nie.“
  • „Am geringsten war das Gesamtgewicht der zehn größten Titel im September 2010 mit nur 7,7 %, am höchsten war es im August 2023 mit 18,3 %.“

Welche Aktiengruppe schnitt am besten ab?

  • „Auf die Schwergewichte zu setzen, hätte langfristig keinen Mehrertrag geliefert: Die zehn Aktien mit dem höchsten Börsenwert konnten den MSCI ACWI nicht übertreffen.“
  • „Investoren, die seit 1999 immer auf die Top 10 gesetzt hätten, wären auf ein Plus von 6,2 % p.a. gekommen. Ohne diese Aktien hätte der jährliche Zuwachs des deutlich breiter diversifizierten Index aber 6,5 % betragen.“
  • „Grund für die Underperformance ist vor allem der starke Rückgang der IT-Aktien nach dem Platzen der Dotcom-Blase.“
  • „Zwischen 2000 und 2008 verlor die Intel-Aktie mehr als 70 %. Auch Microsoft rutschte in diesem Zeitraum um mehr als 60 % ab.“
  • „Die anschließende Rallye von Tech-Aktien wie Amazon, Apple oder Nvidia konnte diesen Rückstand bisher nicht vollständig aufholen.“

Bitte beachten Sie: Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information. 

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