
Nvidia & SAP: Wie wenige Titel den Indexerfolg bestimmen
Regelmäßig beklagen Anleger die große Abhängigkeit des US-Aktienmarkts von den Magnificent 7: Wegen ihres hohen Börsenwerts geben die großen Tech-Stocks häufig die Richtung des Gesamtmarkt vor. Steigen sie, legt auch der Index zu – und andersherum. Aber ist das in Deutschland denn anders, Pascal Kielkopf?
Um diese Frage zu beantworten, hat der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust die Rendite des US-Aktienindex S&P 500 und des DAX zerlegt und untersucht, wie viel die einzelnen Aktien im ersten Halbjahr 2024 zum Abschneiden der Indizes beigetragen haben.
Der Performance-Beitrag einer Aktie berechnet sich dabei aus dem Indexgewicht, welches vom Börsenwert des Unternehmens abhängt, multipliziert mit der jeweiligen Wertentwicklung der Aktie. Dabei kann es positive oder – wenn die jeweilige Aktie gefallen ist – negative Beiträge geben. Den bekannten Magnificent 7 aus den USA stellt Pascal Kielkopf die sieben DAX-Werte mit den größten Renditebeiträgen gegenüber.
- „Blickt man auf die Renditen des ersten Halbjahres, sieht man, dass auch im DAX nur wenige Titel für den Großteil der Indexperformance verantwortlich waren.“
- „Während 60 % der Indexperformance des S&P 500 auf den Magnificent 7 basieren, kamen die 7 Aktien aus dem DAX auf einen Anteil von 92 %.“
- „Das gilt auch für den Renditeanteil der beitragsstärksten Aktie: Nvidia stand im ersten Halbjahr für 30 % der S&P 500-Performance, SAP sogar für 40 % der DAX-Entwicklung.“
- „Außer SAP zählten die Indexschwergewichte Münchener Rück, Allianz, Deutsche Telekom sowie Siemens und die beiden Top-Performer Siemens Energy und Rheinmetall zu den Top-Treibern.“
Worauf Investoren achten sollten:
- „Bei den meisten Indizes – und damit auch den ETFs – ist es normal, dass nur wenige, meist große Einzeltitel die Performance treiben.“
- „Bei spezifischen Länder- oder Sektor-ETFs kann die Abhängigkeit von einzelnen Aktien sogar noch deutlich extremere Ausmaße annehmen: So hängt die Performance des dänischen Aktienmarkts in erster Linie von der Kursentwicklung des Pharmagiganten Novo Nordisk ab.“
- „Um nicht zu sehr von wenigen Einzeltiteln abhängig zu sein, sollten Anleger beim ETF-Kauf auch immer einen Blick auf die größten Positionen und deren Gewichtung werfen.“
Quelle: HQ Trust Research