Neue Besen kehren offensichtlich gut: Sebastian Dörrs Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die zwölf Monate nach einer Präsidentschaftswahl im Mittel überdurchschnittliche Renditen für Aktien- und Rentenanleger brachten. Allerdings gibt es große Performance-Unterschiede je nachdem, wer die Mehrheit im Repräsentantenhaus hatte.
In den zwölf Monaten nach einer Präsidentschaftswahl legten Aktien- und Anleihemarkt im Schnitt stärker zu als in Jahren ohne Wahlen.
Für seine neue Untersuchung berechnete der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust die Performance von US-Aktienmarkt und zehnjährigen US-Staatsanleihen über zwölf Monate. Bei seiner Analyse unterschied Sebastian Dörr zwischen Jahren mit Präsidentschaftswahlen, Jahren mit Midterm-Wahlen sowie Jahren, in denen in den USA keine Wahlen anstanden.
Zusätzlich differenzierte Sebastian Dörr danach, ob der Präsident nach dem Wahltag eine Mehrheit im Repräsentantenhaus hatte – oder eine sogenannte „Lame Duck“ war. Die langfristige Untersuchung umfasst den Zeitraum von 1872 bis Juni 2024. Die Berechnung der Jahresrenditen startet immer im Wahlmonat November.
- „Wahljahre sind offensichtlich Börsenjahre: In den 12 Monaten nach einer Präsidentschaftswahl legte der S&P 500 im Schnitt um 10,5 % zu. In Jahren ohne Wahlen waren es lediglich 8,2 %.“
- „Verfügte der Präsident nach dem Wahltag zudem über eine Mehrheit im Repräsentantenhaus lag das Plus in den kommenden zwölf Monaten sogar bei 11,7 %.“
- „Deutlich geringer fiel der Zuwachs mit 7,4 % aus, wenn das nicht der Fall und der Präsident eine Lame Duck war.“
- „Lahme Enten gab es in der Historie gar nicht so selten: Immerhin 10-mal hatte der US-Präsident nach den Wahlen keine Mehrheit im Repräsentantenhaus, weitere 22-mal nach den Midterms.“
- „Historisch am besten schnitt der US-Aktienmarkt allerdings nach den Zwischenwahlen ab. In diesen Fällen lag der Zuwachs im Mittel bei 15 %.“
Schaut man auf die Renditen von zehnjährigen US-Bonds sahen die Ergebnisse ganz anders aus:
- „Ausgerechnet der schlechteste Fall für Aktienanleger war in der Historie der beste für Anleiheinvestoren.“
- „In den Fällen, in denen der US-Präsident eine Lame Duck war, lag die Rendite in den kommenden zwölf Monaten mit durchschnittlichen 5,4 % am höchsten.“
- „Ansonsten liegen die Werte mit 4,1 bis 4,8 Prozent aber recht eng zusammen.“
Dennoch machte es in beiden Fällen einen relativ großen Unterschied, ob der US-Präsident eine Mehrheit im Repräsentantenhaus hatte oder nicht.
Eine Übersicht unserer Chart of the Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.
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Quelle: Refinitiv, HQ Trust Research.