15. Januar 20243 Minutes

Auf den Faktor kommt es an

Value und Growth, Momentum und Quality: Faktor-Investments sind bei Anlegern seit vielen Jahren beliebt. Aber hätte sich eine solche Investmentstrategie auch langfristig ausgezahlt? Sebastian Dörr weiß die Antwort: Er hat berechnet, welche Faktor-Strategien den Markt auf lange Sicht hinter sich gelassen haben.

Der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust untersuchte die Renditen von zwölf bekannten Faktor-Strategien auf den S&P 500 seit dem Jahr 1997 – und verglich sie anschließend mit der Performance des gesamten US-Aktienindex. Beim Factor Investing werden Aktien mit Hilfe bestimmter quantifizierbarer Faktoren wie etwa Umsatzwachstum, Volatilität oder der Anzahl der Aktienrückkäufe ausgewählt.

  • „Auf lange Sicht hätte sich Factor Investing ausgezahlt: Zehn von zwölf Faktor-Indizes haben den S&P 500 seit dem Jahr 1997 geschlagen.“
  • „Am besten schnitten Anleger mit den Unternehmen ab, die eigene Aktien zurückkauften. Bei der Buyback-Strategie lag das Plus bei 12,5 % p.a.“
  • „Dahinter folgen Quality mit einem durchschnittlichen Zuwachs von 11,8 % p.a. sowie die Dividenden-Aristokraten mit 10,7 % pro Jahr.“
  • „Eine Gleichgewichtung der Aktien hätte im Mittel zu einem Plus von 10,3 % p.a. geführt.“
  • „Der marktbreite S&P 500 hätte es mit seiner Rendite von 9,1 % pro Jahr nicht mal in die Top 10 der Faktor-Investments geschafft.“

Ein Blick auf die Detailergebnisse zeigt allerdings, wie groß die Veränderungen in der Rangliste von Jahr zu Jahr waren.

  • „In den 27 Jahren lagen unterschiedliche neun Strategien auf Platz eins. Keiner davon gelang das im Folgejahr erneut: Zum Teil landeten sie sogar am unteren Tabellenende.“
  • „Ausgerechnet die Faktor-Strategie, die am häufigsten die Jahresrangliste anführte – High Beta – liegt seit 1997 auf dem letzten Platz.“
  • „Mit neun der zwölf Strategien hätten Anleger seit 1997 auf Jahresbasis zeitweise die schlechteste Performance aller Strategien verbucht.“
  • „Nie auf dem letzten Platz lagen die drei Strategien, die auch langfristig die Nase vorne hatten: Buyback, Quality und die Dividenden-Aristokraten.“

Quelle: Bloomberg, HQ Trust Research

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