Dass der Einkaufsmanagerindex ISM zu den wichtigsten Frühindikatoren für die US-Konjunktur gehört und ein guter Gradmesser für die globale Weltwirtschaft ist, ist bekannt. Doch ist er auch ein guter Gradmesser für steigende Börsenkurse? „Nur bedingt“, sagt Sven Lehmann.

Der Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend hat den jüngsten Sprung des ISM über die Marke von 60 Zählern zum Anlass genommen, nachzurechnen, wie sich der US-Aktienindex S&P 500 auf kurze Sicht (3 Monate) und lange Sicht (12 Monate) entwickelt hat, nachdem der Einkaufsmanagerindex bestimmte Marken über- oder unterschritten hatte.

Am besten schnitt der S&P 500 ab, wenn der ISM die Marke von 40 Zählern durchbrochen hatte. Dabei war es gleichgültig, aus welcher Richtung der ISM kam.

Aufgrund langfristig steigender Kurse ist es wichtig, die Ergebnisse immer mit dem Mittelwert über alle Zeiträume zu vergleichen: Schließlich legte der S&P 500 im Mittel in den drei Monaten nach der Veröffentlichung des ISM-Stands um 3,1 Prozent, in den darauffolgenden 12 Monaten sogar um 12,9 Prozent zu. Sven Lehmanns Berechnungen umfassen die vergangenen 70 Jahre.

  • „Am besten schnitt der Markt in den vergangenen 70 Jahren ab, nachdem der ISM die Marke von 40 Zählern durchbrochen hat – dabei war es gleichgültig, aus welcher Richtung der Einkaufsmanagerindex diese Marke knackte.“
  • „Stieg der ISM über die 40er-Marke gewann der Aktienindex nach 3 Monaten im Mittel 6,8 Prozent, nach 12 Monaten sogar 20 Prozent hinzu.“
  • „Fiel der Einkaufsmanagerindex dagegen unter diese Marke legte der S&P 500 nach 3 Monaten im Schnitt 11,8 Prozent und nach einem Jahr sogar 31,2 Prozent zu.“
  • „Die Marken oberhalb der 40er-Linie werden für Anleger zunehmend uninteressant …. interessant ist allerdings, dass es auch hier offenbar nur eine geringe Rolle spielt, ob der Index die Marke über- oder unterschreitet.“
  • „Am Geringsten fielen die Kursbewegungen aus, nachdem der ISM – so wie zuletzt – die 60er Marke durchbrochen hat: Auf Sicht von 3 und 12 Monate waren es bei einem steigenden ISM 2 beziehungsweise 5,7 Prozent plus – was beides deutlich unter dem langfristigen Schnitt liegt.“

Die Übersicht unserer Chart of The Week-Veröffentlichungen finden Sie hier. popup:yes

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Sven Lehmann
Executive Partner | Kapitalmarktanalyst
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort als Kapitalmarktanalyst unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.