Auch wenn Italiens Vizepremier Luigi Di Maio im Haushaltsstreit einen Schritt auf die EU zugegangen ist: Zehn Jahre nach dem Ausbruch der Finanzkrise steht Italien weiterhin vor einem riesigen Schuldenberg – der weiter anwachsen dürfte. Die Streitfrage: Führt eine höhere Verschuldung zu höherem Wirtschaftswachstum?

Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust, analysiert die Situation, auch im Vergleich zu anderen Eurostaaten:

  • „Eine höhere Verschuldung führt nicht unbedingt zu Wirtschaftswachstum. Die Frage ist, wofür das Geld ausgegeben wird: Teure Wahlgeschenke sind keine gute Idee.“
  • „Länder wie Italien oder Spanien haben seit der Einführung des Euro ihre Ausgaben für Transferleistungen im Vergleich zu den Staatsausgaben kontinuierlich erhöht. Die Zinsausgaben haben sich dagegen deutlich verringert.“
  • „In Italien sind die Konsumausgaben gemessen am verfügbaren Einkommen seit Einführung des Euro stark gestiegen und auch historisch sehr hoch.“
  • „In den vergangenen 20 Jahren hatte Italien in der Eurozone mit Abstand das geringste Wirtschaftswachstum pro Kopf. Der Schuldenberg beträgt mittlerweile mehr als 130 Prozent der Wirtschaftsleistung.“

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Quellen: Thomson Reuters Datastream, eigene Berechnungen

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Sven Lehmann
Executive Partner | Kapitalmarktanalyst
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort als Kapitalmarktanalyst unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.
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