„Wenn ein Land mit praktisch jedem Land, mit dem es Geschäfte macht, viele Milliarden Dollar verliert, sind Handelskriege gut und leicht zu gewinnen“, twitterte Donald Trump im März 2018.
Nimmt man die Börse als Indikator für Trumps Erfolg hat der US-Präsident Recht – allerdings nur auf den ersten Blick.
„Handelskriege sind einfach zu gewinnen“, findet Donald Trump. An der Börse sieht es tatsächlich danach aus – zumindest auf den ersten Blick
Im Rahmen seiner Analyse hat sich Sven Lehmann, Fondsmanager des HQT Global Quality Dividend, die Performance von drei Aktienindizes seit Trumps „Handelskrieg-Tweet“ angeschaut: S&P 500, Euro Stoxx 50 und Shanghai A-Shares. Zudem vergleicht er die relative Performance von US-Stahlunternehmen mit ihren globalen Pendants seit der Einführung von Importzöllen. Seine Erkenntnisse:
- „Blickt man lediglich auf die marktbreiten Indizes scheint ein Handelskrieg leicht zu gewinnen zu sein: Die US-Indizes notieren nahe ihrem Allzeithoch gegenüber dem Rest der Welt.“
- „Allerdings kommt diese Outperformance vor allem aus den Sektoren IT und Software, die bislang nicht von Strafzöllen betroffen sind.“
- „Anders sieht es aus, wenn man auf den Stahlsektor schaut: Seit Einführung der Strafzölle Ende Mai 2018 haben sich die US-Stahlunternehmen relativ zu den weltweiten Aktien sehr negativ entwickelt.“
- „Es ergibt sich auch kein signifikanter Vorteil gegenüber den Stahlunternehmen der restlichen Welt. Ganz im Gegenteil: Deren Aktien haben sogar besser abgeschnitten als die US-Stahlunternehmen.“
Der Tweet von @realDonaldTrump stammt vom 2. März 2018, seit dem 1.Juni 2018 werden für die Einfuhr von Stahl in die USA Zölle fällig.
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Quellen: Thomson Reuters Datastream, eigene Berechnungen.