Eine Glaskugel, die einem sagt, in welche Richtung, hoch oder runter, sich Aktienmarkt in nächsten Monat bewegt, hätte jeder Investor gerne. Sven Lehmann von HQ Trust analysierte, wie gut sich der Rückspiegel als Glaskugel eignet. Er untersuchte dafür mehr als 1000 Einzelaktien aus dem MSCI ACWI und natürlich den Index selbst.

Der Rückspiegel als Glaskugel: Der MSCI ACWI sagt in 56,7 % der Fälle die Richtung des Folgemonats voraus. Nur wenigen Aktien gelingt dies besser.

Im ersten Schritt seiner Analyse berechnete der Wirtschaftsmathematiker die Erfolgsquote der Richtungsvorhersage des MSCI ACWI für den nächsten Monat: Als richtig gilt eine Vorhersage, wenn der Index in einem Monat steigt und das auch im nächsten Monat tut – oder wenn der MSCI ACWI in einem Monat fällt und das im Folgemonat erneut passiert.

Im zweiten Schritt untersuchte Sven Lehmann, ob es Aktien gibt, welche die Richtung des Index im Folgemonat besser vorhersagen als der Index selbst. Seine Analyse umfasst die 1048 Einzelaktien aus der aktuellen Zusammensetzung des MSCI ACWI, deren Renditereihen bis 1994 zurückreichen.

  • „Die Erfolgsquote des Index mit 56,7 % lässt auf den ersten Blick zu wünschen übrig, doch sie ist bei 326 untersuchten Monaten alles andere als zufällig zustande gekommen und liegt signifikant oberhalb der Marke von 50 %.“
  • „Von den Einzelaktien haben gerade einmal 56 von 1048 eine bessere Vorhersagekraft als der Index selbst.“
  • „Am besten gelang dies in der Vergangenheit der amerikanischen RioCan REIT. Dahinter folgen Unternehmen wie Endesa, Home Depot, Roche oder Diageo.“
  • „Doch selbst bei den ‚Top-Vorhersagern‘ liegt die Erfolgsquote lediglich bei rund 60 % und damit kaum besser als der Index.“
  • „Überraschend ist, dass der Anteil europäischer Aktien unter den ‚Top-Vorhersagern‘ relativ hoch ist: Er beträgt 41 %, Der Anteil europäischer Unternehmen unter den 1048 Aktien liegt nur bei 21 %.“

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Sven Lehmann
Executive Partner | Kapitalmarktanalyst
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort als Kapitalmarktanalyst unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.