Die Debatte rund um die Herausforderungen der Coronakrise ist voll von Superlativen: Es ist die schwerste Krise seit dem Jahr 1945, ein historischer Konjunktureinbruch mit einem nie gekannten Anstieg der Kurzarbeit und eine explosionsartige Zunahme der Kosten für den Staat, die höher sein könnten als die der deutschen Einheit.
Angesichts voraussichtlich niedriger Zinsen sind die Coronaschulden verkraftbar. Sollten die Zinsen wieder auf Werte wie vor der Finanzkrise steigen, müssten viele Staaten dafür einen Großteil ihrer Einnahmen aufwenden.
Dr. Michael Heise, Chefökonom von HQ Trust, fehlt in der aktuellen Debatte allerdings ein Narrativ, welches die Politik zu angemessenen wirtschaftspolitischen Schlussfolgerungen veranlasst. So schätzt er die aktuelle Situation ein:
- „Angesichts des vom Staat angeordneten Shutdowns und der Rezessionsgefahren war es richtig, die großen Rettungsprogramme aufzusetzen.“
- „Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, den Verlust von Arbeitsplätzen und die Insolvenz wettbewerbsfähiger Unternehmen zu minimieren und nicht die Forderungen durchwinken, die bei Parteien und Verbänden schon lange auf der Agenda stehen.“
- „Ein weiterer Solidaritätszuschlag, eine Vermögensabgabe oder höhere Mindestlöhne würden genau die mittelständische Wirtschaft schwächen, um deren Erhalt man derzeit bemüht ist.“
- „Es sollte verhindert werden, dass die 1,9 Billionen Euro, die die Regierung über Kurzarbeitergeld, Überbrückungszuschüsse, Steuerstundungen, Kreditmittel, Beteiligungskapital und Bürgschaften zur Verfügung stellt, haushaltswirksam werden.“
- „Da Ausgabenkürzungen kaum abzusehen sind, dürfte die Rückführung der Staatsschulden lange dauern. Angesichts voraussichtlich niedriger Zinsen ist das verkraftbar. Es stellt jedoch eine Belastung der zahlenmäßig kleineren zukünftigen Generationen dar.“
Was dagegen geschieht, wenn die Zinsen wieder steigen sollten, zeigt der Chart der Woche von HQ Trust.
Die Übersicht unserer Chart of The Week-Veröffentlichungen finden Sie hier. popup:yes
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