In Private-Equity-Fonds steigt die Haltedauer der aktuell im Portfolio befindlichen Beteiligungen: Im Schnitt sind die aktiven Beteiligungen von Fondsmanagern bereits mehr als 3 Jahre in Private-Equity-Hand, länger als in den vergangenen Jahren. Benedikt Pfeuffer erklärt die Hintergründe – und wagt einen Blick nach vorne.

Private-Equity-Beteiligungen befinden sich zunehmend länger im Bestand. Vor allem für die lange im Portfolio befindlichen Unternehmen steigt der Verkaufsdruck.

Der Private-Equity-Experte und Co-Leiter dieses Bereichs bei HQ Trust analysierte die Haltedauer der aktiven Beteiligungen in US-Buyout-Fonds. Dabei achtete Benedikt Pfeuffer vor allem auf die durchschnittlichen Werte (Median), aber auch auf den Anteil der Firmenbeteiligungen, die bereits mehr als 5 Jahren in Private-Equity-Hand sind – und sich somit länger im Fondsbestand befinden als typischerweise vorgesehen.

Zur aktuellen Situation sagt Benedikt Pfeuffer:

  • „Die durchschnittliche Haltedauer (Median) aktiver Bestandsunternehmen ist in US-Buyout-Fonds seit 2021 um 6 Monate auf durchschnittlich 3,3 Jahre gestiegen.“
  • „Der Anteil an Unternehmen, die sich bereits mehr als 5 Jahre im Besitz des Private-Equity-Managers befinden, ist mit 31 % höher als das in den vergangenen 10 Jahren der Fall war.“
  • „Gründe für das niedrigere Transaktionsvolumen in 2023 im Vergleich zu den hohen Volumina in 2021 und 2022 sind unter anderem unterschiedliche Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern, die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe sowie gestiegene Finanzierungskosten.“
  • „Private-Equity-Manager können im aktuellen Umfeld zwar von vergleichsweise günstigeren Einstandspreisen profitieren, sind aber nicht bereit, zu diesen Preisen zu verkaufen.“

Wird sich die Situation im laufenden Jahr ändern?

  • „Die erwarteten Zinssenkungen sprechen für eine Zunahme der Transaktionen in 2024.“
  • „Hinzu kommen erste Signale aus den USA, dass die Finanzierungsbereitschaft der Banken wieder steigt.“
  • „Gleichzeitig nimmt der Druck auf die Manager zu, Unternehmen zu verkaufen: Die Investoren haben weiterhin eine gewisse Präferenz für Liquidität und realisierte Renditen.“

Bleibt der Bereich Private Equity auch weiterhin interessant?

  • „Wir erwarten im Bereich Private Equity bei guter Managerselektion längerfristig weiterhin attraktive Erträge.“
  • „Bei HQ Trust setzen wir auf erfahrene Manager mit dem Fokus auf die Umsetzung operativer Wertsteigerungsstrategien, welche weniger abhängig von den Kapitalmärken (Finanzierung und Bewertungsniveaus) bei der Wertschöpfung sind.“
  • „Aktuelle Beispiele hierfür sind eine Buy-and-Build-Strategie (Kauf eines Plattformunternehmens und Zukauf weiterer Unternehmen), Corporate-Carve-Outs – die Ausgründung von Geschäftsbereichen größerer Konzerne – oder organisches Wachstum durch Internationalisierung der Unternehmen.“

Eine Übersicht unserer Chart of the Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.

Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.

Quelle: HQ Trust, Pitchbook (Stand 30.09.2023).

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Benedikt Pfeuffer
Director - Private Equity
HQ Trust
Benedikt Pfeuffer arbeitet seit dem Jahr 2020 für HQ Trust und ist verantwortlich für die Identifizierung und Prüfung von Private Equity-Investitionen. Dabei berät und begleitet er Kunden bei der Planung, der Umsetzung und der laufenden Überwachung der Private Equity-Portfolios. Sein Masterstudium (MSc) hat Benedikt Pfeuffer an der TU München abgeschlossen. Erfahrungen in der Finanzbranche sammelte er unter anderem bei Private-Equity- und Investmenthäusern.