Stehen den Kapitalmärkten unruhige Tage bevor? Um das einschätzen zu können, schauen viele Investoren regelmäßig auf Indizes, welche die vom Markt erwarteten Schwankungen messen und häufig als Angstbarometer bezeichnet werden. Doch sollten Anleger vor steigenden Barometern überhaupt Angst haben? Sven Lehmann von HQ Trust hat nachgerechnet.
Der Wirtschaftsmathematiker hat dazu die Renditen von S&P 500 und US-Treasuries analysiert, abhängig von der vergangenen monatlichen Entwicklung des VIX- und MOVE-Index. Der VIX, der eigentlich CBOE Volatility Index heißt, drückt die erwartete Schwankungsbreite des US-Aktienindex S&P 500 aus. Der ICE BofAML MOVE Index bildet die erwartete Volatilität der Renditen von US-Staatsanleihen ab.
Keine Angst vor Angstbarometern: Die Auswirkungen auf die Rendite waren sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen nicht signifikant positiv oder negativ.
Sven Lehmann untersuchte, wie sich die Märkte entwickelten, nachdem die Angstbarometer gestiegen beziehungsweise gefallen waren. Die Analyse umfasst alle vier Konstellationen aus höherem und niedrigerem VIX und MOVE sowie den Zeitraum von 1990 bis heute.
- „Zeiten mit fallender Volatilität am Aktienmarkt und steigender Volatilität am Rentenmarkt, so wie aktuell, gibt es gar nicht so selten: Immerhin 19 % der Monate entfallen auf dieses Szenario.“
- „Am häufigsten trat in den vergangenen gut 30 Jahren aber die Konstellation mit rückläufigen erwarteten Schwankungen bei VIX und MOVE auf.“
- „Aus Performance-Sicht brauchen sich Anleger vor den Angstbarometern nicht zu fürchten: Die Auswirkungen auf die Rendite waren sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen nicht signifikant positiv oder negativ.“
- „Insbesondere auf Monatssicht waren die Auswirkungen auf den S&P 500 sehr gering: Bei den vier möglichen Konstellationen lag die Performance zwischen 0,88 und 0,98 %.“
- „Auf Jahressicht liegen die Aktienrenditen zwischen 10,7 und 12,8 %, wobei die Szenarien mit fallendem MOVE und fallendem VIX zur gleichen Performance führten wie gleichzeitig steigende Barometer.“
- „Am Rentenmarkt unterscheiden sich die Renditen deutlicher. Auf Jahressicht legten die Anleihen bei steigendem MOVE und fallendem VIX im Mittel um 6,1 % zu. Bei gleichzeitig steigenden Indizes waren es lediglich 4,7 %.“
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Bitte beachten Sie:
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