In einem Umfeld mit hoher Inflation, steigenden Zinsen und Lieferkettenunterbrechungen sind Infrastruktur-Investments gefragt. Schließlich bieten sie Anlegern mit ihren langfristigen Verträgen und der stabilen Nachfrage ein relativ gesichertes Einkommen. In welche Regionen und Sektoren die Fondsmanager derzeit investieren, erklärt Kristina Chorna.

Die Leiterin Infrastruktur bei HQ Trust hat analysiert, wie sich die Investitionen in Dienstleistungen wie Wasser, Elektrizität, Transport, aber auch Universitäten und Pflegeeinrichtungen in den vergangenen 20 Jahren verändert haben. Da sich die Zahlen von Jahr zu Jahr relativ stark verändern können, blickt Kristina Chorna auf Fünfjahreszeiträume ab dem Jahr 2002.

Weniger Europa, mehr Energie und Telekommunikation: Der Fokus von Infrastruktur-Investments hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert.

  • „Grundsätzlich liegt der geografische Fokus der Fondsmanager auf Europa und Nordamerika. Auf diese beiden Regionen entfielen zuletzt zwei Drittel der Investments.“
  • „Der Anteil Europas hat sich in den vergangenen Jahren spürbar reduziert. Hauptgrund dafür ist die bestehende, breit diversifizierte Infrastruktur. In den USA gibt es außerhalb des Energiebereichs dagegen noch Nachholbedarf.“
  • „Bei den Sektoren spielen die Core-Industrien Transport & Logistik sowie Versorgung und Soziales immer noch eine große Rolle, im Zuge der Digitalisierung hat der Telekommunikationssektor zuletzt allerdings sehr stark an Bedeutung gewonnen.“
  • „In den vergangenen 20 Jahren am stärksten zugelegt, haben die Investitionen im Bereich Energie, wo weiterhin eine Verschiebung von den konventionellen zu den erneuerbaren Energiequellen stattfindet.“

Fünf Gründe, warum Infrastruktur-Investments laut Kristina Chorna auch weiterhin interessant bleiben dürften:

  • „Da Infrastruktur essenzielle Dienstleistungen wie Wasser, Elektrizität oder Transport anbietet, bricht die Nachfrage auch während Rezessionen oder Krisen kaum ein.“
  • „Infrastruktur-Assets haben oft monopolartige Strukturen. Wurde in einer Stadt ein Elektrizitätswerk oder ein Flughafen gebaut, ist es in vielen Fällen wenig sinnvoll in diesem Bereich weitere Infrastruktur aufzubauen.“
  • „Viele Verträge enthalten Inflationsklauseln, welche die Anpassung der Nutzungsentgelte an die Preissteigerungen enthalten. Steigende Preise können dadurch in vielen Fällen weitergegeben werden.“
  • „Infrastruktur hat aufgrund seiner geringen Volatilität historisch eine sehr geringe Korrelation zu anderen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen oder Private Equity. Dadurch ist Infrastruktur in einem Portfolio ein attraktiver Diversifikationsfaktor.“
  • „Im Gegensatz zu Venture Capital oder Private Equity sind Investments im Bereich Infrastruktur wegen der langfristigen Verträge durch regelmäßige stabile Erträge gekennzeichnet.“

Die Übersicht unserer Chart of the Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.

Bitte beachten Sie:
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Quelle: Preqin, eigene Berechnungen.

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Kristina Chorna
Executive Partner | Co-Leiterin Immobilien und Leiterin Infrastruktur
HQ Trust
Kristina Chorna ist seit 2015 bei HQ Trust tätig und dort als Co-Leiterin Immobilien und Leiterin des Infrastrukturbereichs für die Managerselektion verantwortlich. Schwerpunkt Ihrer Tätigkeit ist die Beratung privater und institutioneller Kunden beim Aufbau eines indirekten Fondsportfolios. Kristina Chorna verfügt zusätzlich über Erfahrung in den Bereichen Investment Banking, Private Equity und Private Debt. Sie studierte Internationale Wirtschaft an der Universität Uzhhorod (Ukraine) sowie Volkswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München.