Gibt es eigentlich Tage innerhalb eines Monats, an denen Indizes stärker steigen als an anderen? Oder sind die Zuwächse auf lange Sicht in etwa gleichverteilt? Eine Analyse von Sven Lehmann bringt ein überraschendes Ergebnis: Die Gewinne entstanden an relativ wenigen Tagen.

Die Gewinne des S&P 500 entstehen größtenteils am Anfang und Ende eines Monats

Für seine neue Untersuchung hat der Fondsmanager von HQ Trust berechnet, was aus 100 Dollar wurde, wenn man nur an bestimmten Tagen in den S&P 500 investiert war. Dazu betrachtete er die einzelnen Tage des Monats seit dem Jahr 1927. Dividendenzahlungen und Transaktionskosten ließ Sven Lehmann bei seiner Auswertung unberücksichtigt.

  • „Die Gewinne des S&P 500 entstanden größtenteils am Anfang und Ende eines Monats.“
  • „War ein Anleger immer nur an den ersten und letzten vier Tagen eines Monats investiert, hätte dieses Portfolio deutlich besser abgeschnitten als eine dauerhafte Anlage.“
  • „Ein Investment an diesen acht Tagen hätte aus 100 Dollar rund 196.000 Dollar gemacht. Über die lange Laufzeit entspricht das einer Performance von 8,5 Prozent.“
  • „Mit dem Portfolio, das an den Tagen dazwischen investiert ist, hätten Investoren dagegen Geld verloren: Aus den 100 Dollar wären nur noch 12 Dollar geworden – das sind -2,2 Prozent pro Jahr.“
  • „Über zehn Jahre hat das Portfolio, das nur an die ersten und letzten vier Handelstagen im S&P 500 investiert ist, keinen Verlust erlitten.“
    Ist das die Zauberformel für den Börsenerfolg?

„Auf den ersten Blick sind die Ergebnisse beeindruckend. Allerdings ist der Mehrertrag in den ersten 50 Jahren der Analyse entstanden. Seit den 1980er Jahren schneidet das dauerhaft investierte Portfolio besser ab. Dennoch war auch in dieser Zeit der Ertrag der ersten und letzten vier Handelstage erheblich größer als an den übrigen Handelstagen.“

Die Übersicht unserer Chart of The Week-Veröffentlichungen finden Sie hier. popup:yes

Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.

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Sven Lehmann
Executive Partner | Kapitalmarktanalyst
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort als Kapitalmarktanalyst unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.