Nach dem Wahlsieg von Donald Trump legten Aktien aus Sektoren zu, die von den wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen seiner Administration profitieren sollten. Sebastian Dörr hat analysiert, ob diese kurzfristigen Trump-Trades bei seiner letzten Präsidentschaft langfristig Erfolg hatten – und wie es bei anderen US-Präsidenten war.
Anleger, die im Jahr 2017 auf die „Trump-Trades“ gesetzt haben, hatten langfristig wenig Freude an ihrem Investment. Das gilt auch für die anderen US-Präsidenten.
Im ersten Schritt seiner Untersuchung berechnete der Kapitalmarktanalyst von HQ Trust, welche Sektoren in den ersten fünf Handelstagen nach der Wahl eines US-Präsidenten am besten (und welche am schlechtesten) liefen. Anschließend ermittelte Sebastian Dörr, wie sich diese Trades während der Amtszeit des Präsidenten entwickelten. Die Analyse umfasst den Zeitraum von 1993 bis 2024 und damit die acht Amtszeiten von fünf verschiedenen US-Präsidenten.
- „Im Vorfeld wurden viele Branchen als große Gewinner eines Trump-Siegs gehandelt: unter anderem Aktien aus den Bereichen Energie, Finanzen, Bau und Technologie.“
- „Nach fünf Handelstagen wiesen allerdings die zyklischen Konsumgüter die beste Sektor-Performance auf, gefolgt von Finanzen und den Kommunikationsdiensten.“
- „Die schwächste Performance verzeichneten Aktien aus den Bereichen Immobilien, Materialien sowie Gesundheitswesen.“
Funktionierten die Trump-Trades während seiner ersten Amtszeit?
- „Anleger, die nach der Wahl von Donald Trump auf die kurzfristigen Gewinner setzen, dürften langfristig an ihrem Investment wenig Freude gehabt haben.“
- „In den ersten Tagen nach Trumps Wahlsieg im Jahr 2017 liefen Aktien aus den Bereichen Finanzwerte, Industriewerte sowie Energie am besten.“
- „Schaut man auf Trumps komplette Amtszeit lagen alle drei Branchen deutlich hinter dem marktbreiten S&P 500.“
- „Dies gilt allerdings auch für die drei ‚Verlierersektoren“. Die Aktien aus den Bereichen Versorger, Basiskonsum sowie Immobilien schnitten zwar besser ab als die Gewinner der ersten Tage, landeten aber allesamt hinter dem Vergleichsindex.“
Gehen die Präsidenten-Trades nie auf?
- „Wenn man auf die vergangenen acht Amtszeiten von US-Präsidenten schaut, hätte es sich nie ausgezahlt, dauerhaft in die drei Gewinnersektoren der ersten Handelstage zu investieren.“
- „In keinem Fall lagen alle drei kurzfristigen Gewinner auch am Ende der Amtszeit vor dem Index.“
- „Bei Joe Biden waren immerhin zwei der drei Sektoren auch langfristig vor dem Index – und alle drei Verlierer am Ende auch hinter der Benchmark.“
Wie sollten Investoren nun vorgehen?
- „Anleger sollten sich bewusst sein, dass kurzfristige Marktbewegungen nach Wahlen nicht unbedingt langfristigen Erfolg garantieren.“
- „Es ist ratsam, ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Anstatt sich auf einige wenige Sektoren zu konzentrieren, sollten Anleger in verschiedene Branchen investieren.“
- „Es bleibt dabei, dass politische Börsen kurze Beine haben. Anleger sollten nicht nur die aktuellen Entwicklungen im politischen Umfeld, sondern auch die der Märkte verfolgen.“
Eine Übersicht unserer Chart of the Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.
Bitte beachten Sie:
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Quelle: LSEG, HQ Trust Research.