Bekanntlich hassen Anleger nichts mehr als Unsicherheit. Nehmen geopolitische Spannungen zu, zieht die Volatilität an und die Aktienkurse geben nach. Kehrt die Sicherheit zurück, geht es wieder in die andere Richtung. Ob diese einfache Börsenregel allerdings überhaupt zutrifft, errechnete Sven Lehmann mit Hilfe des Geopolitical Risk Index.

Der Fondsmanager von HQ Trust analysierte die Auswirkungen einer Veränderung des geopolitischen Risikos auf die zukünftige Entwicklung des S&P 500. Zur Messung des Risikos verwendet Sven Lehmann den Geopolitical Risk Index, der die Häufigkeit von Zeitungsartikeln über negative geopolitische Ereignisse widerspiegelt.

Der S&P 500 entwickelt sich im Mittel relativ unabhängig vom geopolitischen Risiko. Unterschiede zeigen sich bei der Betrachtung von Bedrohungen und Maßnahmen.

Der Index-Fokus liegt auf Kriegen, Terror sowie Spannungen zwischen Staaten – wobei der Index zwischen Bedrohungen und Maßnahmen unterscheidet. Da neue Daten immer um den 10. eines Monats herum für den Vormonat veröffentlicht werden, rechnet Sven Lehmann bei der Auswertung einen Monat Zeitverzug ein. Die Analyse umfasst die vergangenen 120 Jahre.

  • „Die zukünftige Entwicklung des S&P 500 ist im Mittel relativ unabhängig vom geopolitischen Risiko.“
  • „Ein niedriges Risiko liefert leicht überdurchschnittliche Erträge: In diesen Phasen legte der Aktienindex im Mittel 10,9 % p. a. zu. Über alle Phasen hinweg beträgt dieser Wert 10,1 % p. a.“
  • „Größere Performance-Differenzen zeigen sich, wenn der Index zwischen Bedrohungen und Maßnahmen unterscheidet.“
  • „Nehmen die Bedrohungen zu, ist die Wertentwicklung mit 8,3 % p. a. unterdurchschnittlich. Nehmen sie wieder ab, ziehen die Kurse mit 11,7 % deutlich stärker an.“
  • „Kommt es zu Maßnahmen – und einem Ende der Ungewissheit – ziehen die Kurse im Schnitt mit 11,7 % p. a. recht deutlich an. Enden diese wieder, geht das Plus auf 8,8 % p. a. zurück.“
  • „Aktuell steigen sowohl die Bedrohungen als auch die Maßnahmen. Die Bedrohungen befinden sich bereits im oberen Drittel, während die Maßnahmen noch im unteren Drittel sind.“

Die Übersicht unserer Chart of The Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.

Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.

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