Der „ISM Manufacturing Index“ gilt als wichtigster Frühindikator für die US-Wirtschaft und sein Fall unter die magische Schwelle von 50 Punkten als Zeichen einer herannahenden Rezession. Doch stimmt diese Faustregel überhaupt? Sven Lehmann, Fondsmanager bei HQ Trust, hat nachgerechnet.

Ein ISM unter 50 macht noch keine Rezession: Die Historie zeigt, dass es nur in 19 Prozent der Fälle zu einer Rezession kam, wenn der Index unter 50 gefallen ist

Im Rahmen seiner Analyse hat der Manager des „HQT Global Quality Dividend“ alle 32 Fälle seit dem Jahr 1950 untersucht, in denen der ISM unter die Marke von 50 Zählern gerutscht ist. Seine Erkenntnisse:

  • „Ein ISM von unter 50 macht noch keine Rezession.“
  • „Die Historie zeigt, dass es nur 6 von 32 Fällen (19 Prozent) zu einer Rezession kam, wenn der ISM unter 50 gefallen ist. Sechs Mal traf das zu.“
  • „In 22 von 32 Fällen folgte keine Rezession, in den übrigen vier Fällen befand sich die US-Wirtschaft bereits in der Rezession.“

Mit Blick auf die Performance des Dow Jones in den nachfolgenden sechs Monaten zeigen sich allerdings Unterschiede:

  • „Im Schnitt gewann der Dow Jones in den sechs Monaten nachdem der ISM unter die Marke von 50 gerutscht ist, 5,3 Prozent hinzu.“
  • „Kam es zu keiner Rezession legte der Index im Mittel 7,8 Prozent zu.“
  • „Waren die USA bereits in der Rezession waren es im Schnitt immerhin noch 1,8 Prozent Zuwachs.“
  • „In den 19 Prozent der Fälle, in denen es zu einer Rezession kam, verlor der Index im Durchschnitt 1,2 Prozent.“
    Der „ISM Manufacturing Index“ oder „ISM-Einkaufsmanagerindex“, gilt als wichtigster Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Das Institute of Supply Management befragt dazu Einkäufer und Zulieferer aus 20 verschiedenen Bereichen des verarbeitenden Gewerbes.

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Quellen: Thomson Reuters Datastream, eigene Berechnungen.

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Sven Lehmann
Executive Partner | Kapitalmarktanalyst
HQ Trust
Sven Lehmann ist seit 2011 im Portfoliomanagement bei HQ Trust tätig und dort als Kapitalmarktanalyst unter anderem für die Erstellung, Pflege und Analyse von Modellen für Volkswirtschaft und Kapitalmärkte verantwortlich. Der Diplom-Wirtschaftsmathematiker verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Finanz- und Versicherungswirtschaft.
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