Die US-Notenbank hat den ersten kleinen Schritt getan: Gibt es Sektoren, die nach der ersten Zinserhöhung der FED traditionell besonders gut abschneiden? Und wenn ja – reagieren die Aktien aus diesen Branchen bei der ersten Zinssenkung entgegengesetzt? Sven Lehmann von HQ Trust hat nachgerechnet.
Auf kurze Sicht schlug sich der Immobiliensektor nach der ersten Zinserhöhung am besten, auf Jahressicht waren es Aktien aus dem Bereich Kommunikationsdienste.
Für seine neue Analyse betrachtete der Wirtschaftsmathematiker sämtliche Zinswenden seit dem Jahr 1974. In diesem Zeitraum hat die Fed insgesamt 22-mal nach Senkungen den ersten Zinsschritt nach oben vollzogen. Ebenfalls 22-mal gab es nach Erhöhungen den ersten Zinsschritt nach unten. Gut zwei Drittel dieser Zinsschritte fanden dabei vor 1990 statt. Sven Lehmann untersucht die Performance der elf wichtigsten Sektoren einen und zwölf Monate nach einer solchen Zinswende. Dazu misst er die Mehrrendite der Branchen gegenüber dem US-Gesamtmarkt.
- „Auf kurze Sicht schlug sich der Immobiliensektor nach der ersten Zinserhöhung am besten, auf Jahressicht erzielten Aktien aus dem Bereich Kommunikationsdienste im Mittel die höchste Outperformance.“
- „Die Mehrrendite ist nach einem Monat mit einem Plus von 1,3 Prozent aber selbst bei den Immobilienaktien überschaubar. Dahinter folgen die Bereiche Energie und Industrie.“
- „Ein Jahr nach dieser Zinswende beträgt die Outperformance des Sektors Kommunikationsdienste im Mittel immerhin 5,3 %. Ebenfalls überdurchschnittlich entwickelten sich Versorger (3,8%), Immobilien (3,6%) und Basiskonsumgüter (2,6%).“
- „Aktien aus den Bereichen Energie sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe schnitten im Jahr nach der ersten Zinserhöhung am schlechtesten ab.“
Vergleich Zinserhöhung / Zinssenkung:
- „Im Jahr nach der ersten Zinserhöhung entwickeln sich die Aktien aus zehn von elf Sektoren im Mittelwert in die gleiche Richtung wie nach einer ersten Zinssenkung.“
- „In beiden Fällen gehören Immobilien und Basiskonsumgüter zu den Gewinnern, Energie sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe zu den Verlierern.“
- „Einzige Ausnahme sind die Nicht-Basiskonsumgüter. Hier stiegen die Aktien im Mittel nach einer Zinssenkung und fielen nach einer Zinserhöhung.“
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