Steigendes Bewusstsein der Verbraucher, höheres Interesse der Investoren: Im Bereich Nachhaltigkeit wächst die Nachfrage. Kerstin Rasch und Sebastian Ressin über das Angebot von HQ Trust, individuelle Präferenzen – und ein magisches Dreieck, das Verstärkung bekommt.

Nun setzt also auch HQ Trust auf das Thema Nachhaltigkeit …

Kerstin Rasch: (lacht) Ganz so überraschend ist das Thema Nachhaltigkeit nicht vom Himmel gefallen. HQ Trust hat bereits im Jahr 2016 die UN Principles for Responsible Investment (UN PRI) unterzeichnet, eine Investoreninitiative in Partnerschaft mit den Vereinten Nationen.

Sebastian Ressin: Und ganz so neu war das Thema auch damals schon nicht: Nachhaltigkeit ist seit jeher ein integraler Bestandteil der Werte und der Kultur von HQ Trust. Schließlich erfordert es Engagement und Erfahrung ein Vermögen erfolgreich zu verwalten. Und dabei ist eine langfristige Strategie unter Berücksichtigung von Marktschwankungen genauso wichtig wie die Erzielung eines positiven Beitrages zu den Sustainable Development Goals und die Einbindung von ESG-Kriterien. ESG steht für Environmental, Social und Governance, also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

Wo ist der Unterschied zwischen ESG-Kriterien und Sustainable Development Goals?

Kerstin Rasch: Sustainable Development Goals (SDGs – Ziele für nachhaltige Entwicklung) sind die 17 politischen Zielsetzungen der Vereinten Nationen, welche die nachhaltige Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene weltweit sichern sollen...

Sebastian Ressin: … und ESG-Kriterien sind die drei Hauptfaktoren, auf die sich die Bewertung nachhaltiger Anlagen bezieht.
Kerstin Rasch: Die SDGs sind also konkrete nachhaltige Ziele, während ESG Nachhaltigkeitsfelder beschreibt.

Was macht HQ Trust im Bereich Nachhaltigkeit für vermögende Familien konkret?

Sebastian Ressin: Grundsätzlich spielt Nachhaltigkeit bei der Beratung von großen Familienvermögen eine zunehmend wichtige Rolle. Sowohl mit Vermögensverwaltern und Depotbanken als auch – und vor allem – mit unseren Kundinnen und Kunden. Dort erfolgt die Betreuung in allen Bereichen und Anlageklassen unter der Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien.

Kerstin Rasch: Das bedeutet, wir sind zunächst mal ein Sparringspartner für unsere Kundinnen und Kunden bei der Ausarbeitung von Strategien zur Umsetzung individueller Nachhaltigkeitsziele in der Vermögensanlage. Zudem beraten wir unsere Mandantschaft bei der Auswahl der optimalen Lösung. Schließlich sind wir davon überzeugt, dass die Berücksichtigung von ESG-Standards das Risiko im Anlageprozess reduziert.

Sebastian Ressin: Ganz wichtig ist, dass es hier kein „one size fits all“ gibt. Wir erarbeiten mit unseren Kunden individuelle Präferenzen und setzen diese anhand von definierten Kriterien konsequent um. Der optimale Ansatz hängt also von den Wertvorstellungen und Bedürfnissen unserer Mandanten ab.

Was ist nachhaltiges Investieren? Grad des Engagements

Wie können solche Präferenzen aussehen?

Sebastian Ressin: Es gibt eine große Bandbreite in der Intensität nachhaltigen Engagements. Ein Teil unserer Mandantschaft setzt auf eher passive Ansätze wie Ausschlusskriterien – etwa im Bereich Waffen –, andere bevorzugen den sogenannten Best-in-Class-Ansatz oder sogar Themeninvestments, das Impact Investing. Zudem unterscheidet sich das Spektrum an nachhaltigen Anlagen anhand der primären Anlageziele von rein gewinnorientiert bis rein sozial.

Welche Folgen hat die Berücksichtigung von ESG-Aspekten in der Vermögensstruktur?

Sebastian Ressin: Zunächst erarbeiten wir gemeinsam mit den Kunden eine Strategie unter Berücksichtigung von ESG-Aspekten in der Gesamtvermögensstrategie. Das heißt, wir legen die ESG-Kriterien fest, die unseren Kundinnen und Kunden wichtig sind. Erst danach geht es um die Auswahl des Vermögensverwalters.

Kerstin Rasch: Der Umfang der ESG-Vorgaben ist eine wichtige Entscheidungsgrundlage bei der Auswahl eines Vermögensverwalters. Dabei verwenden wir ein selbstentwickeltes ESG-Scoring-Modell zur Evaluierung der Verwalter in Bezug auf deren ESG-Strategie – und zwar auf der Firmen-, der Fonds- und Reportingebene.

Sebastian Ressin: Ein wichtiger Teil unseres Screening-Prozesses sind dabei detaillierte Fragebögen zum Thema Nachhaltigkeit im Auswahl- und Prüfprozess, die wir an die Verwalter versenden. Zudem wir überprüfen kontinuierlich, ob die vereinbarten ESG-Kriterien eingehalten wurden.

Wächst bei HQ Trust die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen?

Kerstin Rasch: Ja, sehr stark. Das Interesse an diesen Themen ist groß. Das Bewusstsein steigt kontinuierlich, und vor allem die nachfolgende Generation spricht das Thema immer häufiger an. Hinzu kommt sicherlich, dass die Mehrzahl der Untersuchungen einen messbar positiven Einfluss auf die Rendite nachweist …

Ziele der Vermögensanlage von Kunden: Die klassischen Anlageziele Sicherheit, Liquidität und Rentabilität wurden erweitert um das Ziel Nachhaltigkeit

Sebastian Ressin: Genau. Zu diesem Schluss kam die Analyse der „Smith School of Enterprise and the Environment an der University of Oxford“ anhand von mehr als 200 Primärquellen. Hinzu kommen die Vorteile rund um das sogenannte magische Dreieck der Geldanlage.

Bei dem die Rendite auf magische Weise ansteigt?

Sebastian Ressin: (lacht) Leider nicht. Beim magischen Dreieck der Geldanlage geht es um das Verhältnis der drei Faktoren Rendite, Sicherheit und Liquidität. Leider lassen die sich nicht konfliktfrei miteinander kombinieren. Dazu ein Beispiel: Geldanlagen mit hoher Sicherheit und hoher Liquidität sind wenig rentabel.

Kerstin Rasch: Das Modell sagt also, dass die drei Ziele der Geldanlage in ihren Maximalausprägungen nie gleichzeitig zu haben sind. Das Gute ist: Das Ziel Nachhaltigkeit steht keinem dieser drei Ziele entgegen.

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Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.

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Kerstin Rasch
Executive Partner | Kundenberatung
HQ Trust
Kerstin Rasch beschäftigt sich seit mehr als 20 Jahren und seit 2016 in unserer Niederlassung in Düsseldorf mit der Beratung und Betreuung von Family Office-Mandanten. Zu den Schwerpunkten ihrer Tätigkeit als Executive Partner zählen die generationsübergreifende Steuerung und Strukturierung dieser Vermögen. Die zertifizierte ESG-Beraterin verfügt über eine langjährige Erfahrung in der Beratung von vermögenden und hochvermögenden Kunden.
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Sebastian Ressin
Executive Partner | Kundenberatung
HQ Trust
Sebastian Ressin ist seit 2011 an unserem Standort in Bad Homburg tätig. Als Partner ist er für die ganzheitliche Beratung und Betreuung unserer Kunden verantwortlich. Ein Schwerpunkt der Tätigkeit des Diplom-Betriebswirts (FH) liegt in der professionellen Strukturierung und effizienten Steuerung komplexer Vermögen – auf Wunsch auch mit einem besonderen Fokus auf nachhaltige Lösungen.
Inhaltsverzeichnis
  1. Nun setzt also auch HQ Trust auf das Thema Nachhaltigkeit …
  2. Wo ist der Unterschied zwischen ESG-Kriterien und Sustainable Development Goals?
  3. Was macht HQ Trust im Bereich Nachhaltigkeit für vermögende Familien konkret?
  4. Wie können solche Präferenzen aussehen?
  5. Welche Folgen hat die Berücksichtigung von ESG-Aspekten in der Vermögensstruktur?
  6. Wächst bei HQ Trust die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen?
  7. Bei dem die Rendite auf magische Weise ansteigt?