In der Theorie ist klar, welche Anlageklassen in Zeiten hoher Inflation überdurchschnittliche Renditen liefern: Sachwerte wie Immobilien oder Beteiligungen. Schließlich sollte ihr Wert mit den Preisen nach oben gehen. Ob das in der Realität auch zutraf, hat Pascal Kielkopf von HQ Trust untersucht.
Der Kapitalmarktanalyst berechnete die Performance von fünf illiquide Anlageklassen (Hedgefonds, Immobilien, Infrastruktur, Private Debt und Private Equity) in verschiedenen Inflationsphasen. Dazu teilte Pascal Kielkopf die US-Jahres-Inflation in drei ähnlich große Korridore rund um die 2-%-Zielmarke der Zentralbanken ein: Seit dem Jahr 2000 lag die Preissteigerung in 25 % der Quartale bei weniger als 1,5 %. In 40 % der Fälle betrug sie zwischen 1,5 und 2,5 % sowie in 35 % der Quartale bei mehr als 2,5 %.
Illiquide Anlageklassen wie Immobilien oder Private Equity konnten in Zeiten höherer Inflation überdurchschnittliche Renditen erzielen.
Die Ergebnisse kommentiert Jochen Butz, Geschäftsführer von HQ Trust:
- „Illiquide Anlageklassen konnten in Zeiten höherer Inflation in der Vergangenheit überdurchschnittliche Renditen erzielen.“
- „Wir rechnen damit, dass die positive Entwicklung alternativer Investments in den kommenden Quartalen anhält und die Anlageklassen weiterhin attraktive Illiquiditätsprämien liefern.“
- „Die Branche hat ihre Hausaufgaben gemacht: Investments werden vor allem in stabilen Branchen sowie Segmenten getätigt, die mit hohen Wachstumserwartungen und säkularen Trends verbunden sind.“
- „Außerdem erzielen Manager im Bereich Alternativer Investments Wertsteigerungen durch Strategieanpassungen und aktives Management.“
Mit Blick auf die einzelnen Anlageklassen sagt Jochen Butz:
- „Anlagen in Hedgefonds setzen wir als Diversifikator und Rentenersatz ein. Opportunitäten sehen wir bei Managern, die von Verwerfungen an den Aktien- und Kreditmärkten profitie¬ren können und bei nachhaltig outperformenden aktivistischen sowie Plattformfonds.“
- „Investitionen in Immobilien sehen wir weiterhin attraktiv in Strategien, bei denen die Rendite neben Mieten durch aktives Asset Management erwirtschaftet wird.“
- „Im Infrastrukturbereich können Staatshaushalte den immensen Investitionsbedarf von knapp 4 Bio. Dollar im Jahr nicht stemmen. Hier besteht großes Potenzial für privates Kapital in Infrastrukturinvestments.“
- „Bei Private Debt besteht hoher Kapitalbedarf für flexible Unternehmenskredite zur Finanzierung von Investitionen und Akquisitionen. Seit vielen Jahren und über Zyklen hinweg werden hier stabile Renditen erzielt.“
- „Im Private-Equity-Bereich liegt der Fokus auf Investitionen in Unternehmen und Sektoren, die mit ho¬hen Wachstumserwartungen und säkularen Trends verbunden sind. Knapp ein Vierteil der Investments erfolgt mittlerweile im Technologiebereich, die Wertsteigerungsstrategien wurden dem geänderten Umfeld angepasst. Rund 50 % der Investitionen sind heute Add-Ons. Dies sowie die direkte Einflussnahme auf die Unternehmensstrategie lassen auch in Zukunft einen deutlichen Renditeaufschlag auf die Aktienmärkte erwarten.“
Die Übersicht unserer Chart of The Week-Veröffentlichungen finden Sie hier.
Bitte beachten Sie:
Die Vermögensanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden und kann im Extremfall zum Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals führen. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Auch Prognosen haben keine verlässliche Aussagekraft für künftige Wertentwicklungen. Die Darstellung ist keine Anlage-, Rechts- und/oder Steuerberatung. Alle Inhalte auf unserer Webseite dienen lediglich der Information.